Monatsbericht
Markt | Portfolio-Update
09 | 2021
Die globale Aktienrallye ist am Ende des dritten Quartals ins Stocken geraten. Die Anleger machen sich Sorgen über steigende Energiekosten und damit eine höhere Inflation. Zudem wird befürchtet, dass die Probleme in den Lieferketten länger als erwartet anhalten könnten.
Zur gleichen Zeit legen die Zentralbanken Pläne vor, um die pandemiebedingten Liquiditätszuführungen teilweise wieder zu verringern. In den USA waren laufende Diskussionen über Bidens Infrastrukturprogramm und eine mögliche Schließung der Regierung in den Schlagzeilen. In Asien sind es die zunehmenden regulatorischen Eingriffe der chinesischen Regierung in vielen Sektoren, die die Wirtschaft belasten. Wichtige Frühindikatoren für die Konjunktur, wie die Einkaufsmanagerindizes, sind bereits unter die Expansionsschwelle gefallen. Die massiven Probleme beim zweitgrößten Immobilienentwickler Evergrande verstärken die Sorge um ein breiteres Schuldenproblem im Immobiliensektor, der rund 25 Prozent des BIP ausmacht. In Europa flachen die Impffortschritte ab, aber die meisten Länder haben ihre Beschränkungen weiter gesenkt, um die Erholung des Dienstleistungssektors (nicht lebensnotwendiger Einzelhandel und Gastgewerbe) zu unterstützen. Dennoch hat eine möglicherweise länger anhaltende hohe Inflation die Wahrscheinlichkeit steigen lassen, dass die EZB ihre lockere Geldpolitik früher als erwartet aufgibt.
Im September legte der Nikkei um +6,15 Prozent zu, gefolgt vom S&P 500 mit einem Rückgang von -2,71 Prozent und Europa (Eurostoxx50) mit einem Rückgang von -3,37 Prozent. Für die ersten neun Monate 2021 ergibt sich daraus trotzdem ein Plus von +22,46 Prozent für Nordamerika und +16,50 Prozent für Europa, während Asien (Japan) mit einem Plus von nur +7,08 Prozent (alle Zahlen in Euro) weniger dynamisch ist. Inflationssorgen führten in fast allen Regionen zu steigenden Zinssätzen. Daraus resultierte eine negative Preisreaktion für REITs und börsennotierte Immobilienunternehmen, da diese oft als Surrogat für Anleihen angesehen werden. So entwickelten sich die Immobilienmärkte im September schlechter als die breiteren Märkte. Insgesamt verzeichnete der EPRA Global REIT Index, der sich aus Werten aus Asien, Europa und den USA zusammensetzt, im vergangenen Monat ein Minus von 3,78 Prozent. Zum ersten Mal in diesem Jahr war Asien die beste Region, wies aber immer noch einen Rückgang von -1,78 Prozent aus. Auch die USA verloren -3,67 Prozent, während Europa einen Verlust von -8,38 Prozent verzeichnete.
Für die ersten neun Monate ergibt sich daher folgende Rangfolge: Nordamerika führt mit +29,91 Prozent, gefolgt von Europa mit +14,86 Prozent. Schlusslicht ist auch hier Asien mit +11,84 Prozent (alle Zahlen in EUR).Der britische REIT-Index übertraf den europäischen REIT-Index um 4,60 Prozent im September und liegt somit 600 Basispunkte in diesem Jahr vorne.
Unser Modellportfolio schloss den September mit einem Verlust von -4,39 Prozent ab. Insgesamt ergibt sich für die ersten drei Quartale 2021 ein Plus von +14,63 Prozent. Im gleichen Zeitraum realisierte das Portfolio auch +4,73 Prozent Dividendenrendite (brutto ohne Quellensteuer).
Für die ersten neun Monate ergibt sich daher folgende Rangfolge: Nordamerika führt mit +29,91 Prozent, gefolgt von Europa mit +14,86 Prozent. Schlusslicht ist auch hier Asien mit +11,84 Prozent (alle Zahlen in EUR).
Unser Modellportfolio schloss den September mit einem Verlust von -4,39 Prozent ab. Insgesamt ergibt sich für die ersten drei Quartale 2021 ein Plus von +14,63 Prozent. Im gleichen Zeitraum realisierte das Portfolio auch +4,73 Prozent Dividendenrendite (brutto ohne Quellensteuer).
Innerhalb des Portfolios haben Wohn- und Industrie-/Logistik-REITs die ersten neun Monate des Jahrs 2021 als beste Performer abgeschlossen. Angebotsverknappung (Wohnen) und steigende Nachfrage (E-Commerce) sind die Hauptgründe für diese Entwicklung. Die Büro-REITs stagnierten im letzten Quartal. Grund dafür ist die Unsicherheit, inwieweit weitere Büroflächen benötigt werden, da das Arbeiten von zu Hause zunimmt und andere Flächenanforderungen (z. B. Flex Space) von den Mietern gestellt werden.
Das Comeback der Retail-REITs kam im dritten Quartal zum Stillstand und erstmals liegt in diesem Jahr die Performance der Industrie-REITs vor dem Einzelhandel. Wir sind nach wie vor vorsichtig und werden unser Engagement im Sektor Einzelhandel zum jetzigen Zeitpunkt nicht aktiv ausweiten. Aktuell gibt es noch offene Fragen, wie sich der Handel in den nächsten Monaten entwickeln wird. Einkaufszentren mit einem hohen Anteil an Mietern im Lebensmittelbereich werden besser abschneiden als solche, die das nicht aufweisen können. Denn bei Nutzern aus dem Non-Food-Bereich ist mit Flächenreduzierungen oder Umwandlungen eines Teils der Flächen in Lager (Multi-Channel-Ansatz) mit niedrigeren Mieten zu erwarten. Geringere Auslastung und sinkende Mieteinnahmen werden in diesem Sektor also in den kommenden Monaten eine anhaltende Belastung darstellen.
Insgesamt ist Selfstorage in diesem Jahr immer noch der stärkste Wachstumssektor, während bei Rechenzentren und diversifizierten REITs die Dynamik nachgelassen hat. Allerdings wiesen auch die beiden Letztgenannten immer noch zweistellige Wachstumsraten auf. Rechenzentren werden aber in den kommenden Monaten der Sektor sein, den es zu beobachten gilt, weil zunehmende M&A-Aktivitäten wahrscheinlich sind. Die Nachfrage hier bleibt stark, da die Anleger versuchen, größere Portfolios aufzubauen.
Wir sind zuversichtlich, dass unsere Prognose vom Jahresanfang für das Modell-Portfolio eine Dividendenrendite von 5,0 bis 6,0 Prozent und einer Gesamtrendite von 12 bis 15 Prozent für 2021 zu erzielen, eingehalten wird.
Ihre Ansprechpartner

Dr. Thorsten Schilling
Thorsten.Schilling@deacapital.com
+49 69 50602 6700