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Monatsbericht | Report

Steigende Risikoaversion und Zinsängste – REITs entwickeln sich besser als breite Aktienmärkte.

By Mai 12, 2022No Comments

Monatsbericht
Markt | Portfolio-Update

04 | 2022

Fast den ganzen April über hat die Stimmung der Finanzmarktakteure gegen Zinsängste und globale Konjunktursorgen getrotzt, in der letzten Woche jedoch hat sie sich in Richtung „Risk off“ geneigt.

REITS 04 2022 INDEX

Der Krieg in der Ukraine belastet die Menschen weiterhin. Zudem zerren die gestiegenen Zinserhöhungserwartungen und die anhaltende Ausbreitung des Coronavirus in China an den Nerven der Marktteilnehmer. Nach der Erholung im März zeigten im April alle Regionen eine negative Performance. Der Nikkei fiel um -5,58 Prozent, gefolgt vom S&P 500 mit -4,11 Prozent und schließlich dem Eurostoxx 50 Index, der den Monat mit -1,98 Prozent beendete (alle Zahlen in EUR).

Die REIT-Märkte hingegen entwickelten sich den vierten Monat in Folge besser als die breiteren Aktienmärkte. Der EPRA Global REIT Index sank im vergangenen Monat lediglich um -0,16 Prozent. Nordamerika war mit einem Plus von +0,21 Prozent erneut der Hauptdistributor für die Entwicklung. Asien folgte mit einem Verlust von -0,78 Prozent. Die europäischen REITs hinkten mit -1,94 Prozent etwas hinterher (alle Zahlen in EUR). Der britische REIT-Index war im vergangenen Monat mit -1,60 Prozent etwas besser als der europäische REIT-Index, liegt aber für das Gesamtjahr immer noch 140 Basispunkte zurück.

Unser Modellportfolio schloss den April mit einem Minus von -1,68 Prozent ab. Daraus ergibt sich eine Performance für das Jahr von +0,80 Prozent, die deutlich besser ist als die Performance des globalen REIT-Index von -1,21 Prozent. Zudem konnte es in diesem Jahr bisher eine Dividendenrendite von +1,78 Prozent (brutto ohne Quellensteuer) erzielen.

Im April schnitten konservative Sektoren wie Industrie- und Rechenzentren am besten ab, Büro und Wohnen waren am wenigsten gefragt. Der Sektor Wohnen stand vor allem aufgrund der Erwartung steigender Zinsen unter Druck und wegen einiger Bilanzierungsprobleme (ein zweites Wirecard bei der Adler Group?) in Deutschland. Obwohl sich die Renditen erholten, wurde der Bürosektor durch anhaltende Leerstände belastet, die das Wachstum der Mieteinnahmen gefährden könnten.

Industrie- und Rechenzentrums-REITs entwickelten sich erneut gut, da sie zweistellige jährliche Nettoinventarwertzuwächse erzielten, die auf das zugrunde liegende Wachstum der Mieteinnahmen zurückzuführen waren. Die Renditen sind deutlich gesunken, dennoch ist der Renditevorteil gegenüber den Zentralbankzinsen mit mehr als 200 Basispunkten immer noch signifikant. Darüber hinaus steigt die Mieternachfrage weiter und der Angebotsengpass bei Logistikflächen und städtischen Depots hält an.

Die Mietverträge für diese Immobilien haben oft eine Laufzeit von 15 Jahren mit inflationsbedingten Mieterhöhungen und sprechen daher Investoren an, die Rendite suchen, untermauert durch einen sicheren Einkommensstrom mit strukturellen Nachfragetreibern und hochkarätigen Mietern. Es besteht also Einigkeit darüber, dass diese Sektoren für mindestens die nächsten zwei Jahre ein signifikantes jährliches Gewinn- und Dividendenwachstum erzielen werden.

Die kombinierten Auswirkungen des Krieges und möglicher Wachstumsprobleme in China aufgrund der Pandemie könnten in den kommenden Monaten zu einem geringeren globalen Wachstum, einer höheren Inflation und anhaltender Unsicherheit führen.

Nachdem wir seit Jahresbeginn fast 1,8 Prozent als Dividendenrendite gesammelt haben und die Dividendensaison in vollem Gange ist, sind wir zuversichtlich, dass unsere Prognose einer Dividendenrendite von 4,0 bis 5,0 Prozent erreicht wird.

Negative Faktoren wie hohe Inflation, weitere Zinserhöhungen und ein gedämpftes Wirtschaftswachstum sind nach wie vor vorhanden, aber im Moment halten wir an unserer Gesamtrenditeprognose von 11 bis 14 Prozent für 2022 fest. Wir werden diese Prognose in den verbleibenden Monaten des zweiten Quartals ggf. neu bewerten.

Ihre Ansprechpartner

Wolfgang Speckhahn

Dr. Wolfgang Speckhahn

Managing Director

Wolfgang.Speckhahn@deacapital.com
+49 173 1811 135

Thorsten Schilling

Dr. Thorsten Schilling

Director Portfolio Management

Thorsten.Schilling@deacapital.com
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