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Monatsbericht | Report

Aktuelle globale Faktoren treiben die Märkte – REITs noch nicht wirklich belastet.

Monatsbericht
Markt | Portfolio-Update

05 | 2022

Im Mai haben eine Vielzahl von Stressfaktoren – allen voran steigende Zinsen und Inflation – die Finanzmärkte in Atem gehalten.

REIT-Index-05-22

Die zunehmende globale Unsicherheit mit einer toxischen Kombination aus hoher Inflation, massiver Energie- und Nahrungsmittelknappheit und Tendenzen zur Deglobalisierung als Folge der Ukraine-Krise lastete auf der Weltwirtschaft, aber überraschenderweise spiegelte sich dies im vergangenen Monat nicht wirklich an den Finanzmärkten wider.  Die Befürchtungen vor aggressiveren Zinserhöhungen aufgrund der steigenden Inflation wurden durch die Hoffnung gemildert, dass sich die Handelskonflikte zwischen China und den USA in den kommenden Monaten entspannen werden. Nach einem weltweiten Kursrückgang im April erholten sich die Regionen Asien und Europa im Mai. Angeführt vom Nikkei mit einem Plus von +1,41 Prozent folgte der Eurostoxx 50 Index mit +1,34 Prozent und schließlich der S&P 500 Index, der den Monat mit einem Verlust von -1,52 Prozent beendete (alle Zahlen in EUR).

Die REIT-Märkte entwickelten sich im letzten Monat erstmals konservativer als die breiteren Aktienmärkte. Der EPRA Global REIT Index sank im vergangenen Monat um -6,55 Prozent. Alle Regionen befanden sich im negativen Bereich. Asien sank um -1,63 Prozent, gefolgt von europäischen REITs mit -4,62 Prozent. Nordamerika, bis Mai der klare Gewinner, kam auf den letzten Platz und sank um -7,69 Prozent (alle Zahlen in EUR). Der britische REIT-Index fiel im vergangenen Monat um -7,11 Prozent und liegt nun 374 Basispunkte hinter dem europäischen REIT-Index.

Unser Modellportfolio schloss den Mai mit einem Minus von -4,41 Prozent ab. Daraus ergibt sich eine Performance für das Jahr von -3,64 Prozent, was deutlich besser ist als die Performance des globalen REIT-Index mit -7,68 Prozent. Zudem konnte das Portfolio in diesem Jahr bisher eine Dividendenrendite von +3,53 Prozent (brutto ohne Quellensteuer) erzielen.

Im Mai zeigten nur die Sektoren „Specialty“ und „Gesundheitswesen“ des REIT-Universums eine positive oder stabile Performance, während sich alle anderen abschwächten. Im Mai gab Logistik, einer der besten Performer im April, seine Gewinne des vergangenen Monats wieder ab.

Neben einigen Gewinnmitnahmen dämpfte die steigende Inflation die Einzelhandelsumsätze mit Nebenwirkungen auf den Online-Handel und die Logistik vor allem in Großbritannien. In Kontinentaleuropa, wo die Online-Durchdringung geringer ist, hatten die sich verlangsamenden Einzelhandelsumsätze bisher weniger Einfluss auf die Nachfrage nach Lagerflächen.

Die REITs aus dem Bereich Gesundheitswesen waren trotz steigender Zinssätze im vergangenen Monat stabil, da sie wachsende Erträge aus dem operativen Geschäft verzeichneten.

Die Sektoren Büro und Einzelhandel standen ebenfalls unter Druck, da sie durch strukturelle Veränderungen herausgefordert werden. Insbesondere in Einkaufszentren und Büros außerhalb der A-Lagen könnten die Mieter eher kündigen als höhere Mieten bezahlen.

Daher bevorzugen wir nach wie vor die konservativeren Sektoren Industrie, Rechenzentren und Gesundheitswesen, da sie in der Regel langfristige inflationsgebundene Mietverträge haben, die auch kurzfristig Schutz bieten sollten. Darüber hinaus steigt vor allem in Kontinentaleuropa die Mieternachfrage weiter und das Angebot ist knapp. Daher werden diese Sektoren weitere signifikante Gewinne und Dividendenwachstum erzielen.

China öffnet einige seiner wichtigsten Produktionszentren wieder, so dass die Lieferkettenprobleme in Zukunft nachlassen sollten. Das wird sich verzögert auch in den Märkten zeigen. Die überhöhten Rohstoffpreise, die durch den Krieg in der Ukraine verursacht wurden, werden hingegen aus heutiger Sicht dazu führen, dass die Inflation länger anhält als vor einigen Monaten erwartet.

Nachdem wir seit Jahresbeginn über 3,50 Prozent als Dividendenrendite gesammelt haben, gehen wir weiterhin davon aus, dass unsere Prognose einer Dividendenrendite von 4,0 bis 5,0 Prozent in diesem Jahr erreicht wird. Andere Faktoren wie hohe Inflation, mehr Zinserhöhungen und ein geringeres Wirtschaftswachstum werden länger Bestand haben als erwartet, aber derzeit glauben wir immer noch, dass die Gesamtrendite für 2022 im niedrigen zweistelligen Bereich liegen sollte. Daher sehen wir eigentlich im Moment keinen Grund, unsere Gesamtrenditeprognose von 11 bis 14 Prozent für das Jahr 2022 zu ändern.

Ihre Ansprechpartner

Wolfgang Speckhahn

Dr. Wolfgang Speckhahn

Managing Director

Wolfgang.Speckhahn@deacapital.com
+49 173 1811 135

Thorsten Schilling

Dr. Thorsten Schilling

Director Portfolio Management

Thorsten.Schilling@deacapital.com
+49 69 50602 6700