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Monatsbericht | Report

Die Hälfte des Jahres ist vorbei – REITs entwickeln sich immer noch besser als die breiteren Aktienmärkte.

Monatsbericht
Markt | Portfolio-Update

06 | 2022

Im Juni fielen Aktien weltweit aufgrund immer lauter werdenden Warnungen, dass die geldpolitische Straffung der Zentralbanken zu einem wirtschaftlichen Abschwung führen könnte.

Globaler REIT Index 06-2022

Die Aktien fielen zusammen mit Futures und Rohstoffen ausgelöst durch Warnungen, dass Zinserhöhungen der Zentralbanken zu einem wirtschaftlichen Abschwung führen könnten. Gleichzeitig sind viele Haushalte durch den starken Anstieg der Inflation und das Umfeld steigender Zinsen verunsichert. Auf der Angebotsseite waren höhere Energiekosten und anhaltende Einschränkungen in der Lieferkette ebenfalls nicht unterstützend. Infolgedessen konnte keine der Regionen im Juni so zulegen wie im Mai. Angeführt vom Nikkei mit einem Minus von -6,01 Prozent folgte der S&P500 mit -6,08 Prozent fast gleichauf. Etwas schlechter entwickelte sich der Eurostoxx 50 Index mit -8,74 Prozent (alle Zahlen in EUR).

Die REIT-Märkte haben sich im vergangenen Monat besser entwickelt als die breiteren Aktienmärkte, was hauptsächlich auf die beiden Regionen Asien und Nordamerika zurückzuführen ist, die entsprechend um -5,05 Prozent und -5,41 Prozent nachgaben. Im vergangenen Monat hinkte Europa mit -13,12 Prozent bei weitem hinterher, da der Krieg in der Ukraine und die Angst vor einer möglichen Rezession die Marktstimmung belasteten. Insgesamt sank der EPRA Global REIT Index im vergangenen Monat um -6,09 Prozent (alle Zahlen in EUR). Der britische REIT-Index fiel im vergangenen Monat um -11,56 Prozent und liegt nun 200 Basispunkte hinter dem europäischen REIT-Index.

Unser Modellportfolio schloss den Juni mit einem Minus von -11,57 Prozent ab. Daraus ergibt sich eine Performance für das Jahr von -14,78 Prozent, was ganz im Einklang mit der Performance des globalen REIT-Index von -13,30 Prozent steht. Zudem konnte sie in diesem Jahr bisher eine Dividendenrendite von +3,81 Prozent (brutto ohne Quellensteuer) erzielen.

Im Juni schnitten alle Sektoren negativ ab, aber Rechenzentren, Spezialimmobilien (Infrastruktur etc.) und Gesundheitswesen waren am wenigsten betroffen. Auf der anderen Seite litten die Sektoren Unterkunft, Büro und gemischt genutztes Büro / Industrie im letzten Monat überdurchschnittlich. Die Bürowerte gerieten unter Druck, da die reduzierte Liquidität angesichts steigender Zinsen die Besorgnis über die Nachfrage nach der Anlageklasse verstärkte, aber wir glauben, dass der Rückgang der Aktienkurse das Risiko überbewertet. Anders als während der großen Finanzkrise haben sich der Cashflow und die Finanzierung von Büros gut gehalten, was dazu beigetragen hat, die Vermögenswerte zu stützen und die Not der Vermieter zu minimieren.

Die hohe Investitionstätigkeit von REITs im Bereich Gesundheitswesen trug dazu bei, das Gewinnwachstum im Jahr 2022 wieder anzukurbeln. Die überwiegend Mehrzahl investierte trotz des makroökonomischen Gegenwinds weiterhin in Akquisitionen und Projektentwicklungen, was auch 2023 zum Gewinnwachstum der REITs beitragen wird. Die REITs im Bereich Gesundheitswesen entwickelten sich trotz steigender Zinssätze im vergangenen Monat überdurchschnittlich, da sie wachsende Erträge aus dem operativen Geschäft verzeichneten und auch in den kommenden Monaten erwarten.

Die starke Nachfrage und die hohen Vermietungszahlen haben Rechenzentren und Spezial-REITs dazu veranlasst, ihre Akquisitionstätigkeit im Jahr 2022 auszubauen. Zusammen mit einem historisch niedrigem Leerstand wird das Mietwachstum der dominierende Treiber auch für das Jahr 2023 sein.

Steigende Zinssätze und Kursrückgänge könnten dazu führen, dass Kapitalmaßnahmen im zweiten Halbjahr geringer ausfallen als in der ersten Hälfte 2022, da viele Unternehmen die niedrigen Zinsen zur Refinanzierung von Schulden bereits im Jahr 2021 genutzt haben und die Bilanzen im Großen und Ganzen in einer besseren Verfassung sind als während der globalen Finanzkrise. Diese Faktoren können das kurzfristige Portfoliowachstum bremsen, aber REITs sind eine Inflationsabsicherung, da ihre Mietverträge in der Regel Inflationsindexierungsklauseln enthalten. Aus diesem Grund bevorzugen wir nach wie vor die konservativeren Sektoren Industrie, Rechenzentrum und Gesundheitswesen, da sie in der Regel langfristige inflationsgebundene Mietverträge haben, die auch kurzfristig Schutz bieten sollten.

Der Krieg gegen die Ukraine hat die Energiekosten in die Höhe getrieben und die Preise schneller angehoben als die Löhne. Dies übt Druck auf die Kaufkraft der Verbraucher aus. Verschärfte finanzielle Rahmenbedingungen werden das Wachstum für den Rest des Jahres im Vergleich zu früheren Erwartungen weiter dämpfen.

Nachdem wir im ersten Halbjahr mehr als 3,8 Prozent als Dividendenrendite erzielt haben, sind wir weiterhin zuversichtlich, unsere Prognose einer Dividendenrendite von 4,0 bis 5,0 Prozent für das Gesamtjahr 2022 zu erreichen. Andere Faktoren wie hohe Inflation, mehr Zinserhöhungen und ein geringeres Wirtschaftswachstum werden länger anhalten als erwartet, aber derzeit glauben wir immer noch, dass die Gesamtrendite für 2022 insgesamt positiv sein sollte.

Ihre Ansprechpartner

Wolfgang Speckhahn

Dr. Wolfgang Speckhahn

Managing Director

Wolfgang.Speckhahn@deacapital.com
+49 173 1811 135

Thorsten Schilling

Dr. Thorsten Schilling

Director Portfolio Management

Thorsten.Schilling@deacapital.com
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